In
1975 wurde das Unternehmen
als Perforatorensatz Jung gegründet.
Wir begannen mit der Herstellung von Lochstreifen
zur Steuerung von TTS-Bleisatzmaschinen. Mit dem Aufkommen des
Fotosatzes wurden frei programmierbare Konverter
zum Stanzen von 6-, 7- und 8-Kanal-Lochstreifen entwickelt. Diese
erlaubten erstmalig programmgesteuert die Ansteuerung der verschiedensten
Satzsysteme unterschiedlichster Hersteller.
Es folgte die Entwicklung von schriftspezifischen
Ästhetikprogrammen und Ausgabe der Kerningwerte als Unterschneidungs-
oder Sperrungscodierungen
direkt in den Lochstreifen. Dadurch wurde erstmals automatisches
Kerning im Fotosatz ermöglicht. Die Fotosatzschriften besaßen
seinerzeit noch keine Kerninginformationen. Textkorrekturen wurden
durch Magnetbandkassettenverschmelzung ausgeführt und neue
Steuerungslochstreifen mit ausgeführten Korrekturen ausgegeben.
Der Einstieg in die eigene Satzproduktion startet mit der Installation
von zwei Linotype CRTronic-Fotosatzanlagen.
Unser erster Satzauftrag ist das Lexikon der Berufe
aus dem Westermann Verlag: Mehrspaltensatz, traditionelle Litho,
Filmmontage, Umkontakten zu seitenglatten Filmen.
Es folgt die Entwicklung von frei programmierbaren EDV-Magnetbandstationen
zum Lesen und Schreiben von Industrie-EDV-Magnetbändern.
Damit
wurde die Schnittstelle zu Daten aus den Rechenzentren der Industrie
geschaffen. Produkt-, Ausstellungs- und Reisekataloge wurden erstellt
und die Bänder zurückgeschrieben.
Datenkonvertierung
wird ein Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit.
Zum Satz der Tennisrevue erhalten wir vom Redakteur die
Daten direkt von den Wettbewerben mittels Akustik-Koppler. Auch
diese Technik setzen wir als einer der ersten Druckvorstufenbetriebe
ein. Lange vor Boris Beckers erstem Wimbledon-Erfolg.
Unsere CRTronic-Kompaktfotosatzanlagen werden abgelöst durch
das Linotype-System
4 mit Kathodenstrahl- und Laserbelichter. Ab jetzt intensiviert
sich die Zusammenarbeit mit den Buchverlagen.
Mit dem Einsatz der ca. 2100 Schriftschnitte umfassenden kompletten
Linotype-Schriftenbibliothek stellen wir unseren Kunden die größte
Schriftenauswahl zur Verfügung. Für die gängigsten
Schriften entwickeln wir Ästhetikprogramme.
Dadurch
konnten wir viele schweizer und deutsche Buchverlage mit sehr
hohen typographischen Anforderungen als Kunden gewinnen.
Noch vor dem Siegeszug des Personalcomputers und viele Jahre vor
dem Durchbruch der OCR-Technologien lösten wir unsere lochstreifengesteuerte
Texterfassung durch den Einsatz von AEG-Blattlesern ab. Mehr als
30 Erfasserinnen codierten Texte mittels Kugelkopfschreibmaschinen
und zentraler Verarbeitung durch den Blattleser.
Und just in der Zeit als sich der Bundesverband Druck und einige
Forschungsgesellschaften mit Struktext als übergreifender Auszeichnungssprache
für die Codierung von Texten beschäftigten, startete die Desktop-Publishing-Revolution.
Der Apple Macintosh, Postscript und PageMaker markierten den Beginn
des bedeutendsten Umbruchs in der grafischen Industrie.
In 1985 gehörten wir
zu den ersten drei Setzereien in Deutschland, die Desktop-Publishing-Technologien
parallel zu konventioneller Technologie im Satz einsetzten. Wenige
Jahre später arbeiteten wir dann auch als einer der ersten
Lithobetriebe in der Desktop-Reproduktion mit einem Dainippon-Screen-Trommelscanner
mit Macintosh-Schnittstelle.
Über
die Jahre wurde der Name unseres Unternehmens den geänderten
Tätigkeitsbereichen angepasst. Aus Jung Perforatorensatz
wurde Jung Textverarbeitung und dann die Jung Satzcentrum GmbH.
Zusammen mit einem Programmierer gründete Jürgen Jung parallel
zum Satzcentrum die Computech Hard- und Software GmbH. Die Kunden
rekrutierten sich aus Verlagen, der grafischen Industrie, sonstigen
Industrien, den Universitäten und öffentlichen Verwaltungen.
Im Satzcentrum wurden die Lösungen getestet, die wir unseren Kunden
verkauften. Als Apple-Systemhändler, Linotype-Business-Partner,
Dainippon-Screen-Händler, Novell-Partner und Helios-Händler stellten
wir unseren Kunden neben dem Produktions-Know-how auch komplette
Produktionslösungen für den Eigeneinsatz bereit.
Oft mussten wir erst durch die Abarbeitung von Kundenprojekten
in unserer Produktion beweisen, dass die von uns empfohlene Technologie
funktionierte.
Aufgrund unserer Musiknotensatzlösung wurden wir von Linotype auf
deren DRUPA-Stand zur Präsentation dieser Lösung eingeladen. Gesangbücher
und Schulbücher stellten wir erstmals inkl. Noten, Text und Bilder
komplett elektronisch her.
Mit
dem aus der Computech GmbH ausgegliederten Electronic-Publishing-Bereich
gründet Jürgen Jung 1990 die Jung Systemhaus Hard- und Software
GmbH.
Zusammen mit dem Satzcentrum wird in 1992 unser neues Firmengebäude
in der Gewerbestraße 17 bezogen.
Neben
der Satz- und Bildproduktion führen wir bei Marktführern im Verlags-,
Zeitungs- und Druckereibereich Electronic-Publishing- und Hochverfügbarkeitslösungen
ein. Angefangen von der Beratung, über die Lieferung der Lösungen
bis hin zur Schulung und zum späteren Support. Sowohl für Windows,
Macintosh als auch für Unix.
Interaktive Multimediaanwendungen für Industriebetriebe und Schulbuchverlage
entstehen. Für den Fachschriften Verlag in Fellbach erstellen
wir die erste multimediale CD für den Profipublisher.
Wir konzentrieren uns auf unser Kerngeschäft. Nach dem Verkauf
der Systemhaus GmbH im Jahr 1996 werden die gewonnenen Ressourcen
in die Jung Satzcentrum GmbH investiert. Diese intensiviert ihre
begonnenen Projekte und ist 1996 einer der ersten Druckvorstufenbetriebe
der erfolgreich SGML-Projekte umsetzte und auf der Grundlage von
SGML-Daten produzierte.
Der EBV-Bereich wird ausgebaut und die Reproduktion von qualitativ
hochwertigen Architekturbänden wird eine Spezialität. Auch im
Bildbereich wird auf Mehrfachverwendungsfähigkeit Wert gelegt
und frühzeitig im LAB-Format gescannt.
Entsprechend dem erweiterten Tätigkeitsfeld wird aus der Jung
Satzcentrum GmbH die Jung Crossmedia Publishing GmbH.
Im Satzbereich werden neben Belletristik vor allen Dingen Loseblattwerke,
wissenschaftliche Bücher und Zeitschriften produziert. Nach jahrelanger
Erfahrung in der komplexeren SGML-Produktion fällt der Einstieg
in die XML-Technologien leicht und schafft eine hohe Produktionssicherheit
für die Kunden.
Die Konvertierung von Altdatenbeständen aus den unterschiedlichsten Quellen wird zu einem weiteren Tätigkeitsschwerpunkt. Wir sind beim Start des Onlineportals für den größten deutschen juristischen Fachverlag dabei und sind hier einer von zwei Konvertierungspartnern für die Contentbereitstellung.
Umstellung der Satzherstellung auf XML first. Alle Aufträge werden auf der Grundlage von DocBook XML produziert. Dem Anwender bleibt durch ein funktionierendes Word-Roundtripping die XML-Komplexität verborgen.
2007 stellen wir auf der Frankfurter Buchmesse die formerSuite vor. Die Softwarefamilie formerSuite stellt eine ganze Reihe von praxisbewährten Lösungen für flexible Workflows mit medienneutraler Datenbasis für Herstellung und Marketing zur Verfügung.
Zur Frankfurter Buchmesse 2016 geht die finale Version des Onlineportals bookformer on Demand an den Start. Mit dem bookformer on Demand können auf der Grundlage von Word-Dokumenten und auf Knopfdruck qualitativ hochwertige Druck-PDFs sowie E-Books erstellt werden. Gleichzeitig entsteht immer ein medienneutrales DocBook XML.